Eigenfett zur Brustvergrößerung?

Eine Methode, die nicht für jede Frau geeignet ist!

Im Gesicht sind Unterspritzungen mit Eigenfett seit Jahren etabliert. Hagere Gesichtspartien, tiefe Mundwinkelfalten oder Lippen ohne Volumen können bei entsprechender Indikation mit Eigenfett ebenso aufgepolstert werden wie eingefallene Handrücken oder ein schlaffes Dekolleté.

Dank stark verfeinerter Mikro-Lipofilling-Verfahren kommen Transfers mit Eigenfett heute zunehmend auch in der Ästhetischen Brustchirurgie zur Anwendung, z.B. bei Brustvergrößerungen, zum Ausgleich von Asymmetrien, zur Defektauffüllung, bei langfristiger Unverträglichkeit von Silikon-Implantaten oder zum kosmetischen Wiederaufbau der Brust nach Brustkrebs*.

Ausreichendes Fettgewebe ist für Brustvergrößerung mit Eigenfett Voraussetzung

Lipofilling eignet sich vorwiegend für Frauen mit kleineren Brüsten. Voraussetzung für jeden Transfer von Eigenfett in die Brust ist ausreichendes Fettgewebe an einer anderen Stelle des Körpers, z.B. an Bauch, Po oder Oberschenkeln.

Ist dies gegeben, kann im Rahmen einer Operation Eigenfett schonend abgesaugt, aufbereitet und anschließend in mikrofeiner Verteilung in das Brustgewebe, das die Brustdrüsen umgibt, eingebracht werden. So ist es möglich, gleichzeitig eine Behandlung von Problemzonen durchzuführen und das Brustvolumen mit Eigenfett aufzubauen. Ein Transfer von Eigenfett ist relativ risikoarm, erfolgt in Vollnarkose und kann in der Regel ambulant bzw. mit einer Übernachtung durchgeführt werden.

Zweiter Eingriff für gutes Ergebnis sinnvoll

Eine kleine ästhetische Brustvergrößerung mit Eigenfett kann ggf. in einer Behandlung erzielt werden. Abstoßungsreaktionen des Körpers sind extrem unwahrscheinlich. Für nachhaltig befriedigende Ergebnisse ist jedoch meistens ein zweiter Eingriff sinnvoll, da ca. 30 bis 50 Prozent des injizierten Eigenfettes vom Körper resorbiert werden. Eventuelle Blutergüsse klingen nach ein bis zwei Wochen ab. Die Erholungszeit beträgt ca. zwei Wochen. Das Endresultat ist optisch und im Tastbefund natürlich und langzeitstabil.

Risiken bei Brustvergrößerung mit Eigenfett sind in der gängigen Praxis minimal

Onkologische Bedenken für einen Transfer von Eigenfett bestehen bei gesunden Patientinnen nach aktuellen Forschungsergebnissen nicht. Mögliche Mikro-Verkalkungen in der Gewebearchitektur  lassen sich mit moderner Radiologie gut von Brustkrebs-Vorstufen unterscheiden.

*Bei Brustkrebspatientinnen muss die Injektion von Eigenfett sehr genau abgewogen werden. Nach teilweiser oder vollständiger Entfernung der Brust kann – je nach Befund – Eigenfett kosmetisch genutzt werden, um Weichgewebe-Defizite auszugleichen. Für einen vollständigen Wiederaufbau der Brust sollten jedoch Lappenplastiken gewählt werden. Die Einfachheit eines Transfers von Eigenfett rechtfertigt kein zusätzliches Risiko für die Patientin. Das Krebs-Rückfall-Risiko durch die im Eigenfett enthaltenen Stammzellen ist bislang leider nicht vollumfassend erforscht.